Langsam bahnt sich der Weg für Stevia

Stevia rebaudiana, so der botanische Name, ist ein grün blättriges Staudengewächs. Der Ursprung dieser Staude geht auf das Gebiet der Amambai-Bergkette zwischen Paraguay und Brasilien zurück.

Schon die alten Indios haben vor mehreren 100 Jahren die kleinen, grünen Blätter entdeckt. Stevia wurde von den Einwohnern Südamerikas als Süßstoff bei der Zubereitung von Speisen und Getränken und als Heilpflanze verwendet. 1887 „entdeckte“ Moisés Bertoni, ein Schweizer Naturwissenschaftler, diese Pflanze und machte ihr Geheimnis der restlichen Welt zugänglich.

Interessant ist, dass diese Pflanze erst seit einigen Jahren der Öffentlichkeit in Europa bekannt ist. Um den Zugang zum Endverbraucher zu finden, musste sie über einen sehr langen Zeitraum etliche gesetzliche Hemmnisse überwinden.

In jüngster Zeit wurden weitere Einzelheiten zum Wirkungsradius dieser Pflanze bekannt. So zeigt sich in Zubereitungen aus den fermentierten Blättern eine sehr starke antioxidative Wirkung, die jene des Grünen-Tees sogar übersteigt. Zudem hat Stevia offensichtlich eine plaquehemmende  Wirkung . Daher findet man die Zusätze von Stevia immer mehr in Zahnpasten und Mundwassern.Derzeit werden wissenschaftliche Studien durchgeführt, die eine antikarzinogene Wirkung belegen sollen.

Die Steviolglykoside, die „Süßstoffe“ der Stevia, haben gegenüber Zucker und manchen Austauschstoffen einen enormen Vorteil. Sie werden vom menschlichen Körper nicht verdaut. So werden dem Körper weder Kalorien zugeführt noch wird der Blutzuckerspiegel beeinträchtigt.

Neueste wissenschaftliche Studien stufen Steviolglykoside als unbedenklich für die Gesundheit ein. Dennoch hat die EFSA (European Food Safety Authority) die maximale tägliche Aufnahmemenge auf vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Da Steviolglykoside etwa 300 mal so süß wie Haushaltszucker sind, ist eine Überdosierung für einen normalgewichtigen Erwachsenen kaum zu erreichen.

Ein ausgeglichener Umgang mit Stevia stellt auf alle Fälle eine echte kalorienfreie Alternative dar. Richtig dosiert gibt es eine angenehme Süße, die oft mit einem leicht lakritzartigen Nachgeschmack einhergeht. Überdosiert wirkt die Süßspeise bitter.

Hinweis:

Möchtest du Steviolglykoside beim Backen verwenden, bedenk das Zucker nicht nur als Süße verwendet wird, sondern auch als Gerüststoff dient. Tauschst du den Zucker aus, wird dein Kuchen „platt“.

Birnenkompott

Was du brauchst ?

–    1 ½ Kg Birnen
–    1 ½ L  Wasser
–    Saft aus 2 Zitronen
–    2 Limetten
–    1 ½ Tl Steviosidpulver

Wie du es machst?

Für das Birnen-Kompott zunächst Birnen schälen, Stiel an der Frucht belassen. Wasser, Zitronen und Limonensaft, Limonenschalen und Steviosidpulver aufkochen, die ganzen Birnen zugeben und knapp weich kochen. Die Birnen müssen fest bleiben. Du kannst es sofort genießen. Falls du es für später möchtest, füllst du die Früchte in vorgewärmte Gläser, Fond nochmals aufkochen, Gläser bis 1 cm unter den Rand füllen, sofort verschließen. Gläser zum Auskühlen mit einem Frotteetuch zudecken. Dazu kannst du dann z.B. Rhabarbereis servieren.

Rhabarber-Eis mit Erdbeeren

Was du brauchst?

–    250 g Rhabarber
–    1-2 El Birnendicksaft
–    20 Tropfen  Stevia
–    2-3 El Sauermilch
–    100 ml Sahne
–    500 g Erdbeeren
–    etwas grob gemahlenen schwarzen Pfeffer
–    2 El Agavendicksaft
–    8 Tropfen Stevia

Wie du es machst?

Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden, mit Wasser und Birnendicksaft zugedeckt bei schwacher Hitze kochen, bis der Rhabarber weich ist. Das Kompott mit Stevia süßen und auskühlen lassen. Schlagsahne steif schlagen. Zuerst die Sauermilch unter das Rhabarberkompott rühren, dann den Rahm unterheben. Eine kleine Cakeform mit Klarsichtfolie auskleiden. Rhabarbermasse in die Form füllen, im Tiefkühler 3 Stunden fest werden lassen. Die Erdbeeren in Scheiben schneiden, mit wenig schwarzem Pfeffer würzen und mit Agavendicksaft und Stevia süßen. 30 Minuten marinieren. Rhabarbereis 30 Minuten vor dem Servieren im Kühlschrank antauen lassen, stürzen. Folie entfernen, Rhabarbereis in Scheiben schneiden, auf Tellern anrichten, mit den Erdbeeren umgeben.

Polenta mit Feigen

Was du brauchst?

–    800 ml Magermilch
–    160 g Polentagrieß
–    80 g Feigen (getrocknet, fein gewürfelt)
–    4 Tropfen Stevia
–    Zimt
–    Kardamomsamen
–    Vanillemark (nach Geschmack)

Wie du es machst?

Für die Polenta die Milch mit den Feigen erhitzen, die Polenta einstreuen, aufkochen und 20 Minuten ausquellen, nach Bedarf abschmecken.
Dazu kannst du auch wunderbar die Erbeerbeilage aus dem Rezept „Rhabarbereis mit Erdbeeren“ reichen.

Quellenangabe:

http://www.freestevia.de/index.html
http://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/steviolglycoside-neuer-suessstoff-aus-der-stevia-pflanze
http://www.ichkoche.at/stevia-rezepte/