Wer durch TikTok oder Instagram scrollt, kommt an Reels und Memes zur sogenannten „Shrimp Posture“ kaum noch vorbei. Der Begriff ist viral gegangen – und bringt ein eigentlich ernstes Thema auf skurrile und humorvolle Weise ins kollektive Bewusstsein: Ein Shrimp, knallorange, mit eingerollten Schultern, vorgestrecktem Kopf und gekrümmtem Rücken – so sitzt er da am Schreibtisch. Willkommen in der Welt des modernen Sitzmenschen.
Kommt dir das bekannt vor? Vielleicht schmunzelst du im ersten Moment. Doch was lustig aussieht, trifft einen empfindlichen Nerv – und beschreibt eine Haltung, die viele von uns (unfreiwillig) täglich einnehmen. Der Begriff mag überzeichnet sein, die dahinterstehende Problematik ist real.

Warum ist das Thema Shrimp Posture so aktuell?
Ganz einfach: weil es uns fast alle betrifft: nicht nur das Homeoffice, auch stundenlanges Scrollen am Handy, Netflix-Marathons oder stundenlange Autofahrten führen dazu, dass sich unser Körper immer mehr an das Dauersitzen anpasst.
Wissenschaftliche Studien zeigen:
Unsere Muskulatur, unsere Faszien – ja, sogar unser Bewegungsempfinden – passen sich den alltäglichen Haltungsformen an. In der Folge erhöht sich der Tonus und die Steifheit des Gewebes – eine Art Anpassung an die gelebte Körperhaltung. Darüber hinaus können sich im Laufe der Zeit sogar strukturelle Veränderungen an Wirbelsäule und Bandscheiben zeigen. Und genau hier beginnt das Problem. Denn was auf den ersten Blick harmlos wirkt, kann langfristig gravierende gesundheitliche Folgen haben. Neben Bandscheiben- und Rückenschmerzen zeigen Studien unter anderem auch Einflüsse auf:
- das Atemvolumen
- die Kraftentfaltung
- das Verletzungsrisiko
- Stimmung und Psyche – oft durch ein negativ empfundenes Körperbild, das mit der Haltung einhergeht.
Wenn der Kopf zur Kettlebell wird: vor allem Nacken und Halswirbelsäule leiden
Denn hier zeigt sich in Studien der höchste Muskeltonus und die größte Steifigkeit – sowohl im Sitzen als auch im Stehen.
Schon mal überlegt, wie viel dein Kopf wirklich wiegt? – Durchschnittlich bringt ein menschlicher Kopf bringt satte 5 bis 6 Kilogramm auf die Waage. Klingt zunächst harmlos – aber was passiert, wenn du ihn bei typischer Smartphone-Haltung nach vorne neigst?
- Bei 30 Grad Neigung wirken rund 18 Kilogramm auf deine Halswirbelsäule.
- Bei 60 Grad Neigung sogar 27 Kilogramm – das entspricht dem Gewicht einer ausgewachsenen französischen Bulldogge
Diese permanente Überbelastung kann zu muskulären Dysbalancen, strukturellen Veränderungen an der Wirbelsäule/Bandscheiben und chronischen Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich führen – dem sogenannten „Tech Neck, ein Begriff, der mittlerweile fast ebenso etabliert ist, wie das Problem selbst.
Neben dem Nackenbereich gibt es jedoch weitere zentrale Zonen, die durch die Shrimp Posture negativ beeinflusst werden: insbesondere die Gesäßmuskulatur (Glutes), die Rückenstrecker und die Core-Muskulatur. Um diese Bereiche gezielt zu stärken und die Haltung nachhaltig zu verbessern, lohnt sich ein genauer Blick auf vier zentrale Regionen – und was du konkret dafür tun kannst. Los geht’s:
Übungstipps
1. Nacken: Tiefe Beuger als unsichtbare Helden
Die tiefen Nackenbeuger stabilisieren deinen Kopf von innen heraus – sie halten ihn in der Aufrichtung und verhindern das typische „Vorkippen“ bei Smartphone- oder Laptop-Nutzung. Sind sie inaktiv, wandert der Kopf nach vorne, Spannung und Verspannung nehmen zu.
Unser Tipp: Aufrechtes Rudern mit Hex Dumbbells
Aktiviert gezielt die aufrichtende Muskulatur im oberen Rücken und fördert eine aufrechte Kopfhaltung.
So geht’s:
- Schulterbreit stehen
- Hex Dumbbells vor den Oberschenkeln halten
- Hanteln langsam am Körper entlang nach oben ziehen, Ellenbogen zeigen nach außen
- Kontrolliert absenken, 12 Wiederholungen
Gerätetipp: Hex Dumbbells von SQMIZE®

2. Glutes: Vom Tiefschlaf zur Power-Zentrale
Durch dauerhaftes Sitzen wird die Gesäßmuskulatur träge – bekannt als „Gluteal Amnesie“. Die Folge: Instabilität im Becken, kompensatorische Bewegungsmuster, erhöhte Belastung für Rücken und Knie.
Unser Tipp: Hip Thrusts auf dem Glute Builder
Diese Übung reaktiviert gezielt die Gesäßmuskulatur und verbessert Stabilität und Kraftentfaltung im Unterkörper.
Gerätetipp: Glute Builder SQMIZE® ELITE CLUB SQ-G630
- 3in1 Station für Hip Thrusts, Nordic Curls und Sit-ups
- Über 50 Übungsvarianten – mit Körpergewicht oder Powerbands
- Ideal für funktionelles Glute-Training

3. Rückenstrecker: Haltung kommt von hinten
Die Rückenstrecker stabilisieren Brust- und Lendenwirbelsäule und verhindern, dass der Oberkörper einknickt. Sie sind essenziell für eine dauerhaft aufrechte Haltung – sowohl im Alltag als auch im Training.
Unser Tipp: Reverse Hypers auf dem Combo-Gerät
Diese Übung stärkt gezielt die hintere Kette, ohne die Wirbelsäule zu komprimieren – ideal zur Haltungskorrektur und Prävention.
Gerätetipp: Combo Glute Ham & Reverse Hyper SQMIZE® POWER PACK GH9i von SQMIZE®
- 3in1-Lösung für Gesäß-, Hüft- und Rückentraining
- Besonders gelenkschonend durch geführte Bewegung
- Effektiv zur Haltungskorrektur und Leistungssteigerung

4. Core-Muskulatur: Die innere Haltungsintelligenz
Der Core ist das muskuläre Zentrum deines Körpers – er verbindet Ober- und Unterkörper und stabilisiert die Wirbelsäule bei jeder Bewegung. Ein aktiver Core schützt vor Ausweichbewegungen und Haltungseinbrüchen.
Unser Tipp: Elevated Planks auf der Flachbank
Diese Variante erhöht den Trainingsreiz durch die instabile Ausgangsposition – ideal für gezielte Rumpfstabilität und Körperkontrolle.
So geht’s:
- Unterarme auf der Bank abstützen, Beine gestreckt
- Körper bildet eine gerade Linie
- Core anspannen, Position halten – 30 bis 60 Sekunden
Gerätetipp: Flachbank von SQMIZE®
- Stabil und vielseitig einsetzbar
- Perfekt für Core-Training, Glute Bridges, Side Planks, Step-ups
- Kombinierbar mit Kurzhanteln oder Kettlebells für zusätzliche Intensität

Was du abseits von Sport im Alltag tun kannst:
Empfehlungen basierend auf aktuellen Erkenntnissen:
- Regelmäßige Positionswechsel
- Bewusste Haltung einnehmen (z.B. Smartphone auf Augenhöhe, statt den Kopf zu neigen)
- Arbeitsplatz ergonomisch anpassen:
Wusstest du, dass die meisten Möbel für größere Menschen konzipiert sind?
Die durchschnittliche Schreibtischhöhe liegt bei etwa 74 cm – optimal für Menschen um die 1,82 m.
Wenn dein Arbeitsplatz nicht zu deiner Körpergröße passt, belastest du automatisch Nacken und Rücken.
Aber: Du brauchst nicht unbedingt teure Spezialmöbel, um das zu ändern.
Schon ein paar einfache Anpassungen können einen Unterschied machen:
- Füße flach auf dem Boden
- Knie auf Hüfthöhe oder leicht darunter
- Rückenlehne nutzen
- Sitzkissen, Lendenstütze oder Fußstütze – zur Not tut’s ein Karton
Fazit: Haltung ist mehr als nur Optik – sie ist die Grundlage für Energie, Leistung und Wohlbefinden
Die Shrimp Posture ist ein Sinnbild unseres modernen Lebensstils – und gleichzeitig ein deutliches Warnsignal. Sie zeigt, was passiert, wenn wir uns zu lange passiv verhalten, Bewegungsmuster einseitig werden und wir unseren Körper nicht mehr bewusst wahrnehmen.
Aber: Das ist kein Schicksal. Wer versteht, wie Haltung funktioniert und an den richtigen Stellschrauben dreht – mit gezielten Übungen, sinnvoller Arbeitsplatzgestaltung und kleinen Alltagsanpassungen – kann seine Haltung aktiv verbessern.